Übung im Rahmen des Notfallplans Ebola

Am Abend des 27. November 2014 wurde am Flughafen Luxemburg eine Ebola-Notfallübung durchgeführt, um die vorgesehenen Verfahren zur Versorgung eines mutmaßlichen Falls von Ebola auf luxemburgischem Staatsgebiet einem Test zu unterziehen.

Unter der Leitung des Hochkommissariats für nationale Sicherheit (Haut-Commissariat à la protection nationale, HCPN) beteiligten sich die Gesundheitsbehörde (Direction de la santé) durch die Hygieneaufsicht (Inspection sanitaire), das Ministerium des Innern (Ministère de l’Intérieur), die Rettungsdienstverwaltung (Administration des services de secours, ASS), die Feuerwehr und der Rettungsdienst der Stadt Luxemburg, das Klinikzentrum der Stadt Luxemburg (Centre hospitalier de Luxembourg, CHL), die Feuerwehr und der Rettungsdienst des Flughafens, Luxair, Lux-Airport, die Polizei, die Zoll- und Verbrauchsteuerverwaltung (Administration des douanes et accises) sowie das Informations- und Presseamt der Regierung (Service information et presse du gouvernement, SIP) an der Übung.

Diese Übung erfolgte im Rahmen des Notfallplans (Plan d'intervention d'urgence, PIU) „Wahrscheinliche/bestätigte Fälle von Ebola auf nationaler Ebene“, der am 22. Oktober 2014 von der Regierung gebilligt wurde.

Das Szenario „eine Person mit wahrscheinlicher/bestätigter Ebola-Diagnose ist soeben im Flughafen Luxemburg eingetroffen“ war daher Gegenstand der Notfallübung, wobei die folgenden vorher festgelegten Notfallmaßnahmen zur Anwendung kamen:

  • Ebola-Verdachtsfall an Bord eines Flugzeugs mit dem Zielort Luxemburg;
  • Versorgung einer Person mit wahrscheinlicher/bestätigter Ebola-Diagnose am Flughafen Luxemburg;
  • Transport einer Person mit wahrscheinlicher/bestätigter Ebola-Diagnose ins Klinikzentrum von Luxemburg-Stadt (CHL);
  • Versorgung und Diagnosestellung/Behandlung einer Person mit wahrscheinlicher/bestätigter Ebola-Diagnose im CHL.

Szenario der Übung

Gegen 20.15 Uhr wurde der Kontrollturm des Flughafens Luxemburg vom Piloten eines Flugzeugs mit dem Zielort Luxemburg darüber informiert, dass sich an Bord ein Passagier befindet, der Symptome des Ebolavirus (Fieber, Erbrechen) aufweist.

Zudem gab der Passagier an, sich in den letzten 3 Wochen in einem von Ebola betroffenen Land aufgehalten zu haben.

Nachdem der Kontrollarzt der Hygieneaufsicht der Gesundheitsbehörde  vom Kontrollturm über die Luxemburgische Notrufzentrale (CSU 112) benachrichtigt wurde, verlangte er auf der Grundlage der ihm übermittelten Informationen die sofortige Einleitung des Verfahrens „Person mit Verdacht auf Infektionskrankheit an Bord eines Flugzeugs mit dem Zielort Luxemburg“.

Unmittelbar nachdem das Flugzeug gelandet und auf dem Rollfeld gesondert abgestellt worden war, bestieg der Kontrollarzt das Flugzeug, um die Person zu untersuchen, wonach er die Person zum wahrscheinlichen Ebola-Fall erklärte.

Die Person mit wahrscheinlicher Ebolavirusinfektion wurde von einem mit geeigneten Vollschutzanzügen ausgestatteten Spezialteam versorgt und anschließend mit einem Rettungswagen der Feuerwehr und des Rettungsdienstes der Stadt Luxemburg auf die Station für Infektionskrankheiten des CHL verbracht.

Dort wurde die Versorgung nach den für diesen Fall vorgesehenen  internen Verfahren des CHL übernommen.

Die übrigen Flugpassagiere wurden im Flugzeug einer ersten medizinischen Einschätzung unterzogen.

Die Passagiere mit Plätzen in unmittelbarer Nähe des Erkrankten wurden einer eingehenden Einschätzung unterzogen.

Einer von ihnen wurde an Ort und Stelle einem Desinfektionsverfahren unterzogen.

Symptomfreie Passagiere konnten das Flugzeug verlassen, damit sie in einem isolierten Raum des Flughafens von Mitarbeitern der Hygieneaufsicht versorgt werden konnten, die ihnen besondere Anweisungen (regelmäßiges Fiebermessen) für die kommenden 3 Wochen, also für die Dauer der Inkubationszeit der Krankheit, erteilten.

Die Mitarbeiter der Hygieneaufsicht wiesen die betroffenen Personen zudem erneut darauf hin, dass die Übertragung von Ebola in einem Flugzeug oder an einem Flughafen wenig wahrscheinlich ist.

Gemäß dem Ebola-Notfallplan war der Krisenstab (Cellule de crise, CC) aktiviert und vom Hochkommissariat für nationale Sicherheit (HCPN) einberufen worden.

Die Mitglieder des Krisenstabs wohnten der Übung als Beobachter bei.

Bilanz

Die Übung verlief reibungslos und hatte weder Auswirkungen auf die Abflüge und Landungen am Flughafen Luxemburg noch auf den regulären Betrieb des CHL.

Die Übung ermöglichte den Beteiligten, die verschiedenen im Ebola-Notfallplan vorgesehenen Verfahren durchzuspielen und den Informationsfluss der Flugzeugbesatzung zu den Verantwortlichen des CHL zu steuern, der seinen Weg über den Flughafen Luxemburg, die Notrufnummer 112, die Hygieneaufsicht, das Hochkommissariat für nationale Sicherheit sowie die Mitglieder des Krisenstabs nahm.

Der Organisation einer solchen Übung hat im Rahmen der Vorbereitungen der Versorgung eines tatsächlichen Falles eine entscheidende Bedeutung.

Insgesamt haben etwa 20 Personen aktiv an den verschiedenen Einsätzen zur Versorgung am Flughafen und zum Transport ins CHL mitgewirkt.

Hinzu kommt noch das betroffene Personal im CHL.

Eine Nachbesprechung zu dieser Übung fand am Nachmittag des 28. November 2014 statt.

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