Ursprung der Versorgungsprobleme
Der „PIU Trinkwaser” gibt den für seine Ausführung zuständigen Behörden und Personen die nötigen Instrumente an die Hand, um angemessen und flexibel auf die Ereignisse reagieren und die Bürger bzw. die betroffenen Sektoren, ihre lebenswichtigen Interessen und die nationalen wirtschaftlichen Interessen bestmöglich schützen zu können.
Der Plan unterscheidet zwischen quantitativen und qualitativen Problemen im Zusammenhang mit der Trinkwasserversorgung.
Im Falle eines Ausfalls der Trinkwasserversorgung mit mutmaßlichem terroristischem Hintergrund sind der Nationale Wachsamkeitsplan zum Schutz gegen terroristische Aktivitäten („VIGILNAT“-Plan) und gegebenenfalls seine Komponente, der Notfalleinsatzplan im Falle von Angriffen mit CBRN-Substanzen, anwendbar.
Der „PIU Trinkwasser” unterscheidet verschiedene Szenarien, die verschiedene Notfallmaßnahmen erfordern.
Technisches Problem
Technische Probleme sind Störungen der großen technischen Infrastrukturen, wie z. B. die Aufbereitungsanlagen und die Versorgungs- und Verteilungsinfrastruktur.
Meteorologisches Problem
Die zunehmenden Niederschläge während der Winterzeit, die geringeren Niederschläge und der Anstieg der Temperaturen während der Sommerzeit sowie die Zunahme von außergewöhnlichen Phänomenen wie Unwetter können die Ursache von quantitativen oder qualitativen Problemen bei der Trinkwasserversorgung sein.
Im Notfallplan wird zwei Szenarien Rechnung getragen:
- längere Trockenperioden, die mit Hitzewellen einhergehen, durch die ein bedeutender Anstieg der Verbraucherbedürfnisse und ein bedeutender Rückgang der verfügbaren Ressourcen entstehen;
- sonstige extreme Wetterphänomene infolge von Unwettern (Stürme, Gewitter, Regenfälle) oder längeren Frostperioden.
Mikrobiologisches Problem
Mikrobiologische Verschmutzungen des Trinkwassers können sowohl auf die als Trinkwasser genutzten Ressourcen als auch auf defekte Wasseraufbereitungsanlagen, Speicherungsanlagen und Versorgungs- und Verteilungsnetze zurückzuführen sein.
Chemisches Problem (lösliche oder nicht lösliche Substanzen)
Eine unfallbedingte Verschmutzung mit löslichen oder nicht löslichen Chemikalien kann an verschiedenen Stellen, wie z. B. in den Wasserfassungsgebieten (Oberflächengewässer oder Grundwasser), in defekten Anlagen und in den Versorgungs- und Verteilungsrohren und -netzen, passieren.
Der Unterschied zwischen löslichen und nicht löslichen Chemikalien besteht in den Methoden der Wasseraufbereitung. Eine Verschmutzung mit einer nicht löslichen Substanz kann in einigen Fällen einfacher vor der Wasserfassung behandelt werden. Im Übrigen kann eine Verschmutzung mit einer nicht löslichen Substanz einfacher festgestellt werden als eine Verschmutzung mit einer löslichen Substanz.
Radioaktives Problem
Die Gefahr einer Verschmutzung mit einer radioaktiven Substanz ist sehr unwahrscheinlich.
Im Falle eines Nuklearunfalls in einem Kernkraftwerk wird der Notfallplan für Nuklearunfälle ausgelöst.
Cyberangriff
Im Falle eines Cyberangriffs auf das Kontroll- und Verwaltungssystem der Aufbereitungs- und Versorgungsanlagen des SEBES oder sonstiger regionaler Versorger wie DEA, SEC, SES, SESE, SIDERE gilt der Notfallplan im Falle von Angriffen auf die Informationssysteme oder technischen Schwachstellen in Informationssystemen („PIU Cyber“).
Terroristischer Anschlag
Im Falle eines terroristischen Anschlags auf die Anlagen des SEBES oder sonstiger regionaler Versorger wie DEA, SEC, SES, SESE, SIDERE gilt der Nationale Wachsamkeitsplan zum Schutz gegen terroristische Aktivitäten („VIGILNAT”-Plan).
Ausfall der Energieversorgung
Bei einem Ausfall der Energieversorgung infolge von Problemen mit der Energieversorgung in den Anlagen des SEBES oder sonstiger regionaler Versorger wie DEA, SEC, SES, SESE, SIDERE wird der Notfallplan bei Ausfall der Energieversorgung (PIU „Energieausfall“) angewandt.
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