Trinkwasser

In dieser Rubrik finden Sie eine Reihe von Fragen, die entsprechend den Rubriken der Internetseite aufgegliedert sind. 

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Was ist der „PIU Trinkwasser”?

Der Notfallplan bei Ausfall der Trinkwasserversorgung (PIU „Trinkwasser“) legt die Aktionen der Regierung im Falle eines bedeutenden Ausfalls der Trinkwasserversorgung auf luxemburgischem Staatsgebiet fest.

Welche Ziele verfolgt der „PIU Trinkwasser”?

Die Ziele des PIU „Trinkwasser“ sind:

  • die für die Krisenbewältigung zuständigen Organe zu bestimmen,
  • das Vorgehen bei der Alarmierung der Behörden und der Information der Öffentlichkeit zu regeln,
  • die Notfallmaßnahmen, die entsprechenden Schritte sowie die jeweiligen Verantwortlichen und Akteure festzulegen.

Was ist eine Notfallsituation?

Eine Notfallsituation bezeichnet die Situation eines erheblichen Ausfalls der Trinkwasserversorgung, die sich aus einem quantitativen technischen oder meteorologischen Problem oder einem qualitativen Problem infolge einer unfallbedingten Umweltverschmutzung ergibt, die wesentliche Störungen oder eine bedeutende Nichtverfügbarkeit von Trinkwasser mit sich bringen können, welche eine Gefahr für die lebenswichtigen Interessen oder die wesentlichen Bedürfnisse eines Teils des Landes oder des ganzen Landes bzw. der Bevölkerung des Großherzogtums darstellen.

Was passiert bei Routinezwischenfällen?

Routinezwischenfälle werden von den Betreibern/Eigentümern von Wasseraufbereitungs- und -versorgungsinfrastrukturen sowie von den betroffenen Behörden entsprechend ihren jeweiligen Aufgaben und gemäß ihren speziellen Verfahren bewältigt.

Welche Akteure sind am Trinkwasser-Plan beteiligt?

Für die Ausführung des Plans, der unter der Leitung des Hochkommissariats für nationale Sicherheit (Haut-commissariat à la Protection nationale, HCPN) erarbeitet wurde, sind der Premier- und Staatsminister und der für das Wasser verantwortliche Minister zuständig.

Alle anderen Ministerien, Behörden und staatlichen Stellen sowie die Betreiber/Eigentümer von Wasseraufbereitungsinfrastrukturen müssen unter Einsatz aller verfügbaren Mittel im Hinblick auf die Umsetzung des Plans zusammenarbeiten.

Welche Organe sind bei einem Notfall für die Krisenbewältigung zuständig?

Der „Trinkwasser”-Plan bestimmt in einer Notfallsituation die folgenden für die Krisenbewältigung zuständigen Organe:

  • Krisenstab ;
  • „operative“ Stelle ;
  • Stelle zur Beurteilung der Gefahr eines Ausfalls der Trinkwasserversorgung ;
  • Stelle für Kommunikation/Information.

Was ist der Krisenstab?

Der Krisenstab (Cellule de crise, CC) wird vom Premier- und Staatsminister aktiviert, wenn eine Krise bevorsteht oder eintritt. Er verfügt, koordiniert und überwacht die Ausführung aller Maßnahmen zur Bewältigung der Krise und ihrer Auswirkungen bzw. zur Wiederherstellung des Normalzustands. Er bereitet die anstehenden Entscheidungen vor und legt sie der Regierung zur Genehmigung vor.

Wie setzt sich der Krisenstab zusammen?

Im Rahmen einer Notsituation setzt sich der Krisenstab mindestens aus folgenden Personen zusammen:

  • dem Hochkommissar für nationale Sicherheit ;
  • dem Direktor der Rettungsdienstverwaltung ;
  • dem Direktor des Wasserwirtschaftsamts ;
  • dem Direktor der Straßenbauverwaltung ;
  • dem Direktor der Gesundheitsbehörde ;
  • dem Direktor der Krisenkommunikation ;
  • einem Vertreter der für das Wasser zuständigen ministeriellen Abteilung ;
  • einem Vertreter des Ministeriums des Innern ;
  • einem Vertreter des SEBES.

Wie lange dauert der Einsatz des Krisenstabs (CC)?

Der Krisenstab ist während der gesamten Dauer der Krise bis zur Wiederherstellung des Normalzustands tätig.

Was ist die „operative“ Stelle?

Der Krisenstab kann eine „operative“ Stelle (Cellule opérationnelle, CO) u. a. mit der Ausführung, Umsetzung und Beaufsichtigung der angeordneten Maßnahmen und Handlungen beauftragen.

Was ist die Stelle zur Beurteilung der Gefahr eines Ausfalls der Trinkwasserversorgung (CERREP)?

In Sachen Bewältigung von Krisen ist es Aufgabe der CERREP, die Entwicklung der Lage zu verfolgen und den Krisenstab darüber zu informieren. Die CERREP setzt sich aus Experten zusammen und veranlasst eine Beurteilung der Lage und eine verstärkte Überwachung im Vorfeld einer etwaigen Aktivierung des Krisenstabs.

Was ist die Stelle für Kommunikation/Information (CCI)?

Die Stelle für Kommunikation/Information (Cellule communication/information, CCI) ist mit der Kommunikation und Information der Medien und Bürger beauftragt. Für die horizontale Koordinierung der Organisation der externen Kommunikation ist die Krisenkommunikationsstelle zuständig.

Wann kommt der „Notfallplan Trinkwasser” zur Anwendung?

Der Plan kommt in einer Notfallsituation zur Anwendung und unterscheidet zwischen quantitativen und qualitativen Problemen im Zusammenhang mit der Trinkwasserversorgung.

  • Technisches Problem
  • Meteorologisches Problem
  • Mikrobiologisches Problem
  • Chemisches Problem
  • Radioaktives Problem
  • Cyberangriff
  • Terroristischer Anschlag
  • Ausfall der Energieversorgung

Was ist ein „technisches Problem“?

Technische Probleme sind Störungen der großen technischen Infrastrukturen, wie z. B. die Aufbereitungsanlagen und die Versorgungs- und Verteilungsinfrastruktur.

Was ist ein „meteorologisches Problem“?

Die zunehmenden Niederschläge während der Winterzeit, die geringeren Niederschläge und der Anstieg der Temperaturen während der Sommerzeit sowie die Zunahme von außergewöhnlichen Phänomenen wie Unwetter können die Ursache von quantitativen oder qualitativen Problemen bei der Trinkwasserversorgung sein.

Im Notfallplan wird zwei Szenarien Rechnung getragen:

  • längere Trockenperioden, die mit Hitzewellen einhergehen, durch die  ein bedeutender Rückgang der verfügbaren Ressourcen ein und bedeutender Anstieg der Verbraucherbedürfnisse entstehen;
  • sonstige extreme Wetterphänomene infolge von Unwettern (Stürme, Gewitter, Regenfälle) oder längeren Frostperioden.

Was ist ein „mikrobiologisches Problem“?

Mikrobiologische Verschmutzungen des Trinkwassers können sowohl auf die als Trinkwasser genutzten Ressourcen als auch auf defekte Infrastrukturen und Versorgungs- und Verteilungsrohre und -netze zurückzuführen sein.

Was ist ein „chemisches Problem“?

Verschmutzungen mit Chemikalien können unfallbedingt sein oder einen kriminellen Hintergrund haben. Sie können an verschiedenen Stellen, wie z. B. in den Wasserfassungsgebieten (Oberflächengewässer oder Grundwasser), in defekten Anlagen und in den Versorgungs- und Verteilungsrohren und -netzen, passieren. Der Unterschied zwischen löslichen und nicht löslichen Chemikalien besteht in den Methoden der Wasseraufbereitung.

Eine Verschmutzung mit einer nicht löslichen Substanz kann in einigen Fällen einfacher vor der Wasserfassung behandelt werden. Im Übrigen kann eine Verschmutzung mit einer nicht löslichen Substanz einfacher festgestellt werden als eine Verschmutzung mit einer löslichen Substanz.

Was ist ein „radioaktives Problem“?

Die Gefahr einer unfall- oder kriminell bedingten Verschmutzung mit einer radioaktiven Substanz ist sehr unwahrscheinlich.

Im Falle eines Nuklearunfalls in einem Kernkraftwerk in den Nachbarländern wird der Notfallplan für Nuklearunfälle ausgelöst.
 

Wie verhält es sich mit der Information der Öffentlichkeit?

Die Öffentlichkeit wird von der Regierung sowie über die Internetseite www.infocrise.lu über die Entwicklung der Lage informiert.

Welche Verantwortung haben die Gemeinden in Sachen Trinkwasser?

Die Trinkwasserverordnung (règlement grand-ducal du 7 octobre 2002 relatif à la qualité des eaux destinées à la consommation humaine) überträgt den Gemeinden eine große Verantwortung in Bezug auf ihre Einwohner. Die Gemeinden überwachen die Qualität des verteilten Trinkwassers und achten besonders auf die Versorgungsinfrastrukturen. Die Gemeinden müssen die Verbraucher mindestens einmal jährlich über die Qualität des verteilten Trinkwassers informieren. Sie besitzen auch eine Beratungsfunktion gegenüber den Verbrauchern.

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