Einfache Vorkehrungen

Nach einem Unfall in einem Kernkraftwerk und im Falle der Freisetzung von Radioaktivität ist es für Personen, die sich außerhalb der evakuierten Gebiete aufhalten oder in Häusern oder Gebäuden Schutz gesucht haben, von Bedeutung, als Vorsichtsmaßnahme einige persönliche Schutzvorkehrungen zu treffen. Diese einfachen Vorkehrungen können das Risiko der Inkorporation radioaktiver Substanzen größtmöglich mindern und so einer radiologischen Kontamination von Menschen oder Wohngebieten vorbeugen.

Mögliches Vorbeiziehen einer radioaktiven Wolke

Im Falle der Freisetzung von Radioaktivität und des etwaigen Vorbeiziehens einer radioaktiven Wolke wird der Bevölkerung daher empfohlen:

  • den Aufenthalt im Freien nach Möglichkeit zeitlich zu begrenzen, insbesondere bei Regenwetter, um eine Kontamination durch Fallout zu vermeiden;
  • Regenkleidung und Gummistiefel (leichter zu dekontaminieren) zu verwenden, um die Kontamination der Kleidung zu verhindern, die direkten Körperkontakt hat;
  • im Freien getragene Schuhe und Kleidung vor dem Betreten der Wohnung auszuziehen;
  • im Freien getragene Kleidung aufzubewahren, um eine weitere Kontamination zu verhindern;
  • sofort alle der Strahlung ausgesetzten Hautpartien und vor allem die Haare, sofort abzuduschen;
  • keine Erzeugnisse aus Gemüsegärten oder Privatgärten zu verzehren;
  • nach Möglichkeit zu verhindern, dass Haustiere im Garten oder auf anderen Grünflächen spielen;
  • die Haustiere zu waschen, bevor sie in die Wohnung gelassen werden.

Beim Vorbeiziehen einer radioaktiven Wolke wird Personen, die dennoch den Aufenthalt außerhalb eines Gebäudes nicht vermeiden konnten, empfohlen, besonders auf den Schutz der Atemwege zu achten. Dieser Schutz kann durch die Benutzung von Taschentüchern, weichem Saugpapier, Kleidung oder sonstigem Material, das sich zur Abdeckung von Mund und Nasenlöchern eignet, erfolgen. Diese einfache Methode ermöglicht es, die Strahlendosis während des Vorbeiziehens der radioaktiven Wolke wirksam zu mindern. Diese Schutzmaßnahme erfordert bei Säuglingen und Kleinkindern aufgrund der Erstickungsgefahr besondere Vorsicht.

Kleidung schützt nicht vor Bestrahlung, sondern nur vor abgelagerten radioaktiven Teilchen. Damit dieser Schutz möglichst wirksam ist, muss die Kleidung nach jedem Aufenthalt im Freien oder in radioaktivem Regen gewechselt werden.

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