Überwachung in Luxemburg

Im Großherzogtum Luxemburg wird die natürliche und künstliche Umweltradioaktivität seit 1983 vom Labor für Strahlenphysik der Strahlenschutzabteilung (Division de la radioprotection) der Gesundheitsbehörde (Direction de la Santé), das hierzu ein Netzwerk automatischer Mess- und Alarmierungsmaßnahmen einsetzt, kontinuierlich gemessen.

Jedes Jahr wird in verschiedenen biologischen Milieus und der Nahrungskette eine erhebliche Anzahl von Proben entnommen.

Durch diese Kontrollen kann einerseits die Abweichung der Werte der künstlichen Restradioaktivität verfolgt werden, wie dies nach dem Unfall von Tschernobyl im Jahre 1986 der Fall war, und andererseits die Exposition der luxemburgischen Bevölkerung festgestellt werden.

Das nationale Netzwerk für automatische Messung und Alarmierung liefert monatlich mehr als 19.000 Messungen der Umweltradioaktivität, die anschließend in Form von monatlichen Berichte veröffentlicht werden.

Ziele

Ziel des automatischen Mess- und Alarmierungsnetzwerks ist:

  • die kontinuierliche Überwachung der Umweltradioaktivität und der natürlichen Hintergrundbelastung;
  • Erkennung unkontrollierter und unfallbedingter Freisetzungen aus Nuklearanlagen in den Nachbarländern;
  • Warnung der nationalen Behörden bei einem Nuklearnotfall;
  • rasche Erlangung eines Überblicks über die radiologische Situation.

Dieses Netzwerk arbeitet völlig automatisch und ermöglicht es, die Behörden zu warnen, sobald Radioaktivitätswerte nachgewiesen werden, die die natürliche Hintergrundbelastung überschreiten.

Überwachungsprogramme

Zwei Überwachungsprogramme wurden zur radiologischen Überwachung der luxemburgischen Bevölkerung und der Umwelt eingerichtet:

  • die Überwachung der Radioaktivität in der Umwelt;
  • die Überwachung der Radioaktivität in der Nahrungskette.

Diese beiden Programme sind untrennbar miteinander verknüpft, da jede Erhöhung der Radioaktivität in den verschiedenen biologischen Milieus unausweichlich eine Erhöhung der Radioaktivität in den Lebensmitteln bewirkt.

In Bezug auf die in der Umwelt vorkommende natürliche Radioaktivität gilt dem Radon besondere Aufmerksamkeit.

Dieses Gas ist im Gestein vorhanden und kann sich in privaten und öffentlichen Gebäuden in hoher Konzentration ansammeln.

Das Labor der Strahlenschutzabteilung führt auch Radonmessungen in Privatwohnungen, Schulen, Kinderkrippen und an bestimmten Arbeitsplätzen durch.

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