Die Normen für das Trinkwasser

Trinkwasser muß sehr strengen Anforderungen gerecht werden. Diese sind in einer großherzoglichen Verordnung (Règlement grand-ducal du 7 octobre 2002 relatif à la qualité des eaux destinées à la consommation humaine) festgelegt und beruhen weitgehend auf einer europäischen Richtlinie.. So muß Trinkwasser sauber und gesundheitlich einwandfrei sein. Dazu gehören auch Kriterien wie Geschmack, Geruch und makelloses Aussehen. Des weiteren muß unser Trinkwasser nach den anerkannten Regeln der Technik vom Gewinnungsort (Quelle, Bohrung, Wasseraufbereitungsanlage) bis zum Hahn des Verbrauchers gelangen.

Das Trinkwasser aus dem Leitungsnetz muß außerdem nicht weniger als 48 Parametern chemischer und mikrobiologischer Natur gerecht werden. So muß das Trinkwasser frei sein von, für den Menschen schädliche Mikroorganismen, damit keine Krankheiten über das Trinkwasser übertragen werden können. Zudem gibt es sehr strenge Grenzwerte für verschiedene chemische Parameter wie z.B. Pestizide oder andere diffuse industrielle Stoffe.

Die Gemeinden, auch solche die von einem Syndikat beliefert werden, kontrollieren die Qualität des von ihnen verteilten Trinkwassers. Die Gemeinden informieren ihre Bürger ebenfalls mindestens einmal jährlich über die Qualität ihres Trinkwassers. Zusätzliche Kontrollen werden von der Wasserwirtschaftsverwaltung ausgeübt, welche stichprobenweise das Trinkwasser der verschiedenen Gemeinden beprobt.

Trinkwasserinhaltsstoffe

Trinkwasser enthält je nach Herkunft (Grundoder Oberflächenwasser) und Gewinnungsort (geologische Gegebenheiten) unterschiedliche Konzentrationen an gelösten Mineralstoffen und anderen Verbindungen. Prinzipiell kann man sagen, daß Trinkwasser das aus Grundwasser hergestellt wird, Inhaltsstoffe aufnimmt die aus dem Erdreich gelöst werden, und vergleichsweise mehr Mineralstoffe enthält, als Trinkwasser das aus Oberflächenwasser gewonnen wird.

Da Wasser ein hervorragendes Lösungsmittel ist, nimmt es in seinem natürlichen Zyklus sehr viele Stoffe auf, so auch Kalzium und Magnesiumkarbonate. Letztere sind besser unter dem Sammelbegriff „Kalk“ bekannt. Je mehr Kalk ein Wasser aufnimmt, umso härter wird es. Viele Leute sehen nur die negativen Aspekte beim Kalk, da dieser sich gerne als Kalkstein in Geräten und Installationen absetzt, wenn das Wasser erhitzt wird oder wenn es verdampft. Was jedoch eher nachteilig für Geräte ist, muß nicht von Nachteil für den Menschen sein.

Nitrate sind für den Menschen nicht direkt schädlich. Unter verschiedenen Umständen können sie jedoch im Körper zu Nitriten umgewandelt werden. Nitrite beeinflussen den Sauerstofftransport des Blutes und in extremen Fällen kann dies, vor allem bei Säuglingen, zu Sauerstoffmangel (Blausucht) führen. Auch sind Nitrite bei der Entstehung von Nitrosaminen beteiligt, letztere gelten als krebserregend.

Es muß hier jedoch gesagt werden, daß der größte Teil der Nitrataufnahme durch feste Nahrung entsteht (z.B. Salate) und daß Nitrite auch in vielen anderen Lebensmitteln zu finden sind (z.B. geräucherte Fleischprodukte). Die Weltgesundheitsorganisation hat jedoch bestätigt, daß Wasser mit einem Nitratgehalt unterhalb des Grenzwertes von 50 mg/l, wie er auch in Luxemburg festgelegt ist, nicht zu etwaigen negativen Effekten führt.

Das Trinkwasser, so wie Mineralwasser, kommt natürlich nicht als steriles Produkt zum Verbraucher. Wichtig ist, daß keine Mikroorganismen in schädlichen Konzentrationen im Trinkwasser vorhanden sind.

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