Vogelgrippe
Bei der Vogelgrippe, die durch A-Stämme des Grippevirus hervorgerufen wird, handelt es sich um eine Infektionskrankheit, die Vögel befällt, die sowohl in der freien Natur leben als auch als Haustiere gehalten werden. Diese Infektion, die unter Vögeln übertragen wird, kann sowohl harmlos als auch tödlich sein und schwere Epidemien auslösen.
Menschen infizieren sich grundsätzlich nicht mit der Vogelgrippe.
In ganz seltenen Fällen ist es jedoch möglich, dass hochpathogene Stämme beim Menschen zu einer schweren Atemwegserkrankung führen. Die Übertragung des Vogelgrippevirus erfolgt hauptsächlich
- über die Luft,
- durch direkten Kontakt mit Atemwegssekreten und Exkrementen kranker Tiere,
- durch Kontakt mit verseuchten Stoffen und Gegenständen (Nahrungsmittel, Wasser, Geräte und Kleidung).
Dieser Kontakt erfolgt insbesondere bei der Schlachtung, beim Rupfen, Zerlegen und bei der Vorbereitung von Geflügel vor dem Kochen.
Die großen Vogelzüge, die mit dem beginnenden Frühjahr einsetzen, tragen möglicherweise zur Verbreitung des Vogelgrippevirus bei. Die Veterinärverwaltung (Administration des services vétérinaires) und die Luxemburger Natur- und Vogelschutzliga (Lëtzebuerger Natur- a Vulleschutzliga) überwachen in enger Zusammenarbeit mittels Laboruntersuchungen den Gesundheitszustand dieser Zugvögel. Die Vogelzüge dauern normalerweise bis Ende April an.
Vorsichtsmaßnahmen in der Zeit der Vogelzüge
Während dieser Zeit gelten für das Hausgeflügel folgende Vorsichtsmaßnahmen:
- jeden Kontakt des Hausgeflügels mit den Wildvögeln, insbesondere den Wasservögeln, verhindern,
- Futter und Wasser aus der Tränke nur innerhalb der Gebäude austeilen. Erfolgt dies im Freien, muss zumindest der Schutz vor Wildvögeln gewährleistet sein,
- den Kauf von Geflügel nur bei anerkannten Züchtern tätigen, die eine amtliche Gesundheitsbescheinigung vorweisen können,
- den Gesundheitszustand des Geflügels genauestens überwachen und bei Krankheitsanzeichen einen Tierarzt hinzuziehen,
- bei Geflügelansammlungen sowie Geflügelausstellungen ist die Aufsicht eines Tierarztes erforderlich.
Werden mehrere tote Wildvögel in einem begrenzten Bereich aufgefunden, muss die Rettungsdienstverwaltung (Administration des services de secours) unter der Rufnummer 112 benachrichtigt werden.
Impfung
Der derzeitige Impfstoff gegen die saisonale Grippe ist gegen das Vogelgrippevirus wirkungslos.
Behandlung
Es gibt zwei antivirale Medikamente, die die Schwere und Dauer der saisonalen Grippe mindern: Tamiflu® und Relenza®.
Bei einer Infektion mit dem Vogelgrippevirus können diese Medikamente zu einer Verbesserung der Überlebenschancen der infizierten Person führen, vorausgesetzt, sie werden binnen 48 Stunden verabreicht.
Mangels eines Impfstoffes stellen antivirale Medikamente zurzeit die einzige Schutzmöglichkeit vor der Krankheit dar, abgesehen von den allgemein zu beachtenden Hygienemaßnahmen und hygienischen Vorsichtsmaßnahmen.
Zum letzten Mal aktualisiert am