Organe zur Krisenbewältigung und Umsetzung

Die Beurteilungsstelle:

Wasserwirtschaftsamt (Administration de la gestion de l’eau, AGE) – Hochwasservorhersagedienst (Service de prévision des crues, SPC)

Im Rahmen der Krisenbewältigung hat der Hochwasservorhersagedienst eine doppelte Funktion:

  1. Vor der Aktivierung des Krisenstabs (Cellule de crise, CC) wird der SPC aufgefordert, mögliche Krisensituationen zu beurteilen und das Großherzogliche Feuerwehr- und Rettungskorps (Corps grand-ducal d’incendie et de secours, CGDIS) sowie bei ausreichender Schwere und spätestens bei Alarmbereitschaft (Phase d’alerte) den Bereitschaftsdienst des HCPN zu informieren.
  2. Nach der Aktivierung des Krisenstabs wird der SPC aufgefordert, die Situation zu beurteilen und in regelmäßigen Abständen den Vorsitzenden des Krisenstabs zu informieren.

Der SPC setzt sich je nach Situation aus Vertretern des Wasserwirtschaftsamts (Administration de la gestion de l’eau, AGE), der für die Bewirtschaftung des Rückhaltebeckens an der Wark in Welscheid (Bassin de rétention de la Wark à Welscheid, BRWW) verantwortlichen Fachgruppe, der Luxemburgischen Gesellschaft für erneuerbare Energien (Société Luxembourgeoise des Energies Renouvelables, SOLER), der Stromversorgungsgesellschaft der Our (Société Électrique de l'Our, SEO) und der Schifffahrtsabteilung (Service de la Navigation, SNG) zusammen und wird bei Bedarf von Vertretern von MeteoLux unterstützt. Den Vorsitz führt der Vertreter des AGE.

 

Der SPC veranlasst die Aktivierung der einzelnen Phasen entsprechend der Entwicklung der Wasserstände an den verschiedenen Messstationen und der meteorologischen Situation. Dafür nutzt der SPC ein Hochwasservorhersagemodell, das auf Daten des hydrometeorologischen Messnetzes sowie auf Wettervorhersagen basiert. Die Zusammenarbeit und Kommunikation mit den Hochwasservorhersagediensten in den Nachbarländern erfolgen auf kontinuierlicher Basis.

Der Krisenstab

Während der Vorwarnung oder Alarmbereitschaft informiert der Hochkommissar für nationale Sicherheit oder sein Stellvertreter den Premierminister über die Situation und stützt sich dabei auf Informationen des SPC und des CGDIS.

Die Entscheidung zur Aktivierung des Krisenstabs liegt in der Verantwortung des Premierministers oder seines Stellvertreters.

Der Krisenstab setzt sich je nach Art und Ausmaß der Krise aus Vertretern der betreffenden staatlichen Verwaltungsstellen zusammen.

Unter der Leitung der Regierung verfügt, koordiniert und überwacht der Krisenstab die Ausführung aller Maßnahmen zur Bewältigung der Krise und ihrer Auswirkungen bzw. zur Wiederherstellung des Normalzustandes.

Gemeinsamer operativer Kommandoposten (Poste de commandement opérationnel commun, PCO-C)

Im Zentrum für Einsatzmanagement (Centre de gestion des opérations, CGO) des CGDIS wird ein gemeinsamer operativer Kommandoposten (Poste de commandement opérationnel commun, PCO-C) eingerichtet, der sich aus dem CGDIS, der Armee, der Polizei und einem Vertreter der Straßenbauverwaltung (Administration des Ponts et Chaussées) zusammensetzt. Je nach den an der Einsatzstelle tätigen Verwaltungsstellen kann der PCO-C durch andere Vertreter erweitert werden. Den Vorsitz des PCO-C führt der diensthabende Leiter des CGDIS.

Der PCO-C organisiert und koordiniert den gesamten Einsatz. Seine Aufgabe ist die operative Koordination und Kontrolle der taktischen Verantwortlichen, die vor Ort berufen werden und für die Ausführung des Systems zur Überwachung, zum Schutz und zur Rettung im Hinblick auf die Erreichung der strategischen Ziele zuständig sind.

Die Vertreter des PCO-C übermitteln der entsprechenden Abteilung, Verwaltungsstelle oder Dienststelle die notwendigen Anweisungen und überwachen ihre Ausführung.

Operativer Kommandovorposten (Poste de commandement avancé, PCA)

Der operative Kommandovorposten (Poste de commandement avancé, PCA) ist das Bindeglied zwischen dem Ort des Ereignisses und dem PCO-C. Der PCA wird vom Einsatzleiter (Commandant des opérations de secours, COS) geleitet, der vom Generaldirektor des CGDIS ernannt wird.

Die Aufgabe des PCA besteht darin, sämtliche Handlungen und Vorgänge vor Ort zu leiten, die Auskünfte zentral zu sammeln und auszuwerten und die erforderliche Unterstützung anzufordern und zu verteilen. Der PCA legt gegenüber dem PCO-C Rechenschaft über die Erfüllung seiner Aufgabe ab.

Der PCA setzt sich aus einem Vertreter jeder an der Einsatzstelle tätigen Dienststelle zusammen. Je nach Notfallplan können auch Vertreter der von dem Ereignis betroffenen Stellen/Unternehmen oder auch der Bürgermeister Mitglieder des PCA sein.

Stelle für Kommunikation und Information (Cellule communication et information, CCI)

Die Stelle für Kommunikation und Information (Cellule communication et information, CCI) wird grundsätzlich zeitgleich mit dem Krisenstab einberufen und ist für die Kommunikation mit den Medien und Bürgern sowie deren Information zuständig.

Die CCI untersteht dem Direktor des Amtes für Krisenkommunikation (Service de la communication de crise, SCC) des Staatsministeriums oder dessen Vertreter. Er stellt sicher, dass die Zusammensetzung des CCI an die Begebenheiten der Krise angepasst wird, indem er gegebenenfalls Personal der betroffenen Verwaltungs- oder Dienststellen hinzuzieht.

Die Öffentlichkeit wird über die Website www.inondations.lu über die Entwicklung der Hochwassersituation informiert. Hochwassermeldungen werden im Bereich „Warnungen“ veröffentlicht. Die aktuellen Wasserstände der Flüsse der Einzugsgebiete Alzette, Chiers, Mosel, Sauer und Syre sowie eine 24-Stunden-Prognose der Wasserstände an bestimmten Stationen sind jederzeit abrufbar.

 

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