Akteure und Verwaltungsorgane

Notrufzentrale 112

Sobald ein Anruf eingeht, der auf eine hohe Opferzahl schließen lässt, und bevor die für die Krisenbewältigung zuständigen Organe aktiviert werden, veranlasst die Notrufzentrale unverzüglich den Einsatz der in den internen Verfahren des Corps grand-ducal d’incendie et de secours (CGDIS, Großherzogliches Feuerwehr- und Rettungskorps) vorgesehenen Rettungsmittel, die Stelle zur Einschätzung des Zwischenfalls (CEI)und informiert die Polizei.

Stelle zur Einschätzung des Zwischenfalls (Cellule d’évaluation de l’incident, CEI)

Die Stelle zur Einschätzung des Zwischenfalls wird von der Notrufzentrale alarmiert, wenn sich ein Unfall großen Ausmaßes ereignet hat, der eine hohe Opferzahl mit sich bringen könnte. Die CEI setzt sich aus Fachkräften des CGDIS, der Polizei, des Hochkommissariats für nationale Sicherheit (Haut-ommissariat à la protection nationale) und des Innenministeriums zusammen.

Die vorrangige Aufgabe der CEI besteht darin, zu analysieren und einzuschätzen, ob der Zwischenfall als „Krise” zu betrachten ist: sie erstellt demnach eine Vorfeldanalyse der Art und der Schwere der Unfallsituation. Ihre Analyse und Einschätzung werden dem Hochkommissar vorgelegt, damit dieser beurteilen kann, ob er dem Premierminister die Aktivierung des Krisenstabs nahelegen soll.

Ist der Zwischenfall nicht als „Krise” zu betrachten und hat augenscheinlich keinen terroristischen Hintergrund, aktiviert der Innenminister oder sein Stellvertreter den Krisenstab.

Krisenstab (Cellule de Crise, CC)

Der Krisenstab verfügt, koordiniert und überwacht die Ausführung aller Maßnahmen zur Bewältigung der Krise und ihrer Auswirkungen bzw. zur Wiederherstellung des Normalzustands.

Der Krisenstab setzt sich aus Vertretern der Ministerien, Behörden und Dienststellen zusammen, die je nach Art und Ausmaß der Krise betroffen sind. Er wird entweder vom Premier- und Staatsminister oder vom Innenminister aktiviert.

Der Krisenstab setzt sich mindestens aus folgenden Personen zusammen:

  • einem Vertreter des Innenministers;
  • dem Hochkommissar für nationale Sicherheit;
  • dem Generaldirektor der Polizei;
  • dem Direktor des CGDIS;
  • dem Direktor der Gesundheitsbehörde;
  • dem Direktor Amtes für Krisenkommunikation.

Der Krisenstab kann entsprechend den Umständen durch Vertreter anderer betroffener ministerieller Abteilungen erweitert werden und ist während der gesamten Dauer der Krise bis zur Wiederherstellung des Normalzustands tätig.

Operativer Kommandoposten (Poste de commandement opérationnel, PCO)

Der operative Kommandoposten wird automatisch an die Einsatzstelle geschickt. Der Krisenstab kann einen operativen Kommandoposten u. a. mit der Ausführung, Umsetzung und Beaufsichtigung der angeordneten Maßnahmen und Handlungen beauftragen.

Die Aufgabe des operativen Kommandopostens besteht darin, sämtliche Handlungen und Vorgänge vor Ort zu leiten, die Auskünfte zentral zu sammeln und auszuwerten und die erforderliche Unterstützung anzufordern und zu verteilen.

Stelle für Kommunikation/Information (Cellule communication et information, CCI)

Für die horizontale Koordinierung der Organisation der externen Kommunikation ist das Amt für Krisenkommunikation zuständig. Die Stelle für Kommunikation/Information ist mit der Kommunikation und Information der Medien und Bürger beauftragt. Die Stelle untersteht dem Leiter des Amtes für Krisenkommunikation (oder dessen Vertreter), der als Sprecher des Krisenstabs fungiert.

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