Obwohl es sich bei der Vogelgrippe um eine Tierkrankheit handelt, die alle Wild- oder Hausvogelarten sowie andere Tierarten befällt, kann sich das Vogelgrippevirus in Ausnahmefällen auch vom Tier auf den Menschen übertragen.
Die Übertragung des Vogelgrippevirus vom Tier auf den Menschen erfolgt dabei über die Luft, und zwar vor allem, wenn es in geschlossenen Räumen zu engen, lang anhaltenden und wiederholten Kontakten mit Atemwegssekreten oder Exkrementen von infizierten Tieren kommt oder wenn eine Person verseuchten Oberflächen oder Materialien ausgesetzt ist. Der Mensch ist dem Virus vor allem beim Schlachten, Rupfen und Zerlegen sowie beim Zubereiten des Geflügels vor dem Garen ausgesetzt.
In der Europäischen Union, wo der Kontakt mit den Tieren im Allgemeinen weniger eng ist als in Asien, wurde bis jetzt noch keine Übertragung des H5N1-Virus auf den Menschen diagnostiziert.
Der derzeitige Subtyp H5N1 des Vogelgrippevirus ist für den Menschen nicht sehr ansteckend: von den Millionen Menschen, die, vor allem in Asien, in engem Kontakt mit infizierten Vögeln gelebt haben, haben sich bis heute 650 infiziert, wobei die Krankheit in 386 Fällen tödlich verlief. Fälle einer Übertragung vom Tier auf den Menschen wurden erstmals 1997 in Hongkong belegt. Die neuesten Zahlen kann man in der von der Weltgesundheitsorganisation geführten Liste bestätigter Fälle von Vogelgrippe beim Menschen finden.