Notfallplan im Falle von extremen Wetterereignissen

Was ist der „Unwetterplan”?

Im Notfallplan (Plan d'intervention d'urgence, PIU) im Falle von extremen Wetterereignissen sind die Präventiv- und Schutzmaßnahmen sowie die Alarmverfahren in meteorologischen Notfallsituationen festgelegt.

Im Hinblick auf die Vielzahl von möglichen Zwischenfällen, die unterschiedliche Auswirkungen und Folgen haben können, gibt der Notfallplan (Plan d'intervention d'urgence, PIU) im Falle von extremen Wetterereignissen den für seine Ausführung zuständigen Behörden und Personen die nötigen Instrumente an die Hand, um angemessen und flexibel auf die Ereignisse reagieren und die Bürger bzw. die betroffenen Sektoren, ihre lebenswichtigen Interessen und die nationalen wirtschaftlichen Interessen bestmöglich schützen zu können.

Welche Ziele verfolgt der „Unwetterplan”?

Die Ziele des „Unwetterplans” sind:

  • die für die Krisenbewältigung zuständigen Organe zu bestimmen,
  • die Präventiv- und Schutzmaßnahmen festzulegen
  • und die Verfahren zur Alarmierung der Behörden und zur Information der Öffentlichkeit im Notfall einzuführen.

Was ist ein extremes Wetterereignis (Unwetter)?

Notfallsituationen im Falle von extremen Wetterereignissen sind Situationen, die sich aus extremen Wetterphänomenen ergeben, die wesentliche Störungen mit sich bringen können, welche eine Gefahr für die lebenswichtigen Interessen oder die wesentlichen Bedürfnisse eines Teils des Landes oder des ganzen Landes bzw. der Bevölkerung des Großherzogtums darstellen.

Welche Wetterphänomene wurden im „Unwetterplan” zurückbehalten?

Folgende Wetterereignisse wurden im Notfallplan als meteorologische Notfallsituation zurückbehalten:

  • Sturmböen;
  • Schneefälle oder Eisregen;
  • Gewitter;
  • sehr hohe Temperaturen / extrem hohe Temperaturen (Hitze);
  • sehr niedrige Temperaturen / extrem niedrige Temperaturen (Kälte);
  • Regenfälle.

Gibt es ein meteorologisches Wachsamkeitsprogramm?

Der Wetterdienst der Luftfahrtbehörde (Administration de la navigation aérienne,ANA) fungiert als ständige Unwetterzentrale. Als Mitglied des europäischen Netzwerks Meteoalarm, ist Meteolux für die Herausgabe und Verbreitung von Unwetterwarnungen in Luxemburg zuständig.

Die Klassifizierung der vier Wachsamkeitsstufen erfolgt anhand eines gemeinsamen Farbcodes, der für alle Mitglieder des europäischen Netzwerks Meteoalarm gilt : 

 Grün : keine besondere Aufmerksamkeit

 Gelb : potenziell gefährlich

 Orange : gefährlich

 Rot : sehr gefährlich.

Im Rahmen des „Unwetterplans” sind lediglich die von MeteoLux bereitgestellten und veröffentlichten Vorhersagen und vier Wachsamkeitsstufen maßgebend. Der Plan tritt bei den von MeteoLux ausgerufenen Wachsamkeitsstufen 3 „Orange” und/oder 4 „Rot” in Kraft.

Die Wettervorhersagen sowie die derzeit geltenden Wachsamkeitsstufen werden auf www.meteolux.lu veröffentlicht.

Auf welche Vorhersagen beruft sich der „Unwetterplan”?

Im Rahmen des „Unwetterplans” sind lediglich die von MeteoLux bereitgestellten und veröffentlichten Vorhersagen und Alarmstufen maßgebend.

Andere Quellen und Medien können ähnliche, aber möglicherweise abweichende Informationen liefern.

Sie können zu Verwirrung bei der Beurteilung der Lage führen und sind deshalb nicht zu berücksichtigen.

Jede von MeteoLux veröffentlichte und im Rahmen dieses Verfahrens festgelegte Unwetterwarnung gilt als wahrscheinlichste meteorologische Vorhersage dahingehend, dass das Phänomen während der besagten Zeitspanne stattfinden wird.

Welche Akteure sind am „Unwetterplan” beteiligt?

Die Regierung entscheidet auf Vorschlag des Premierministers/Staatsministers über die Umsetzung der im Plan vorgesehenen Bestimmungen und Maßnahmen.

Der Innenminister (Rettungsdienstverwaltung - Administration des services de secours) und der Minister für nachhaltige Entwicklung und Infrastruktur (Luftfahrtbehörde - Administration de la navigation aérienne, Straßenbauverwaltung - Administration des ponts et chaussées) sorgen für die ordnungsgemäße Ausführung der Maßnahmen auf dem gesamten Staatsgebiet.

Welche Organe sind bei einem meteorologischen Notfall für die Krisenbewältigung zuständig?

Der „Unwetternotfallplan” bestimmt die für die Krisenbewältigung zuständigen Organe entsprechend der meteorologischen Notfallsituation:

  • Krisenstab (Cellule de crise, CC) ;
  • „operative“ Stelle (Cellule opérationnelle) ;
  • Stelle zur Beurteilung der Unwettergefahr ( l’Administration de la Navigation aérienne, CERI);
  • Stelle für Kommunikation/Information (Cellule communication/information, CCI).

Was ist der Krisenstab (CC)?

Der Krisenstab (Cellule de crise, CC) wird vom Premier- und Staatsminister aktiviert, wenn eine Krise bevorsteht oder eintritt. Er verfügt, koordiniert und überwacht die Ausführung aller Maßnahmen zur Bewältigung der Krise und ihrer Auswirkungen bzw. zur Wiederherstellung des Normalzustandes. Er bereitet die anstehenden Entscheidungen vor und legt sie der Regierung zur Genehmigung vor. Im Falle eines Einsatzes vor Ort erweitert sich seine Aufgabe um die Koordination und Kontrolle der Ausführung dieses Einsatzes.

Wie setzt sich der Krisenstab (CC) zusammen?

Der Krisenstab (Cellule de crise, CC) wird vom Premier- und Staatsminister aktiviert, wenn eine Krise bevorsteht oder eintritt.

Im Rahmen von durch extreme Wetterereignisse bedingten Notfällen setzt sich der Krisenstab mindestens aus folgenden Personen zusammen:

  • dem Hochkommissar für nationale Sicherheit;
  • dem Generaldirektor der Polizei;
  • dem Direktor der Rettungsdienstverwaltung (Administration des services de secours);
  • dem Direktor des Amtes für Krisenkommunikation (Service de la communication de crise);
  • dem Direktor der Luftfahrtbehörde (Administration de la navigation aérienne);
  • dem Direktor der Straßenbauverwaltung (Administration des ponts et chaussées);
  • dem Direktor des Amtes für Krisenkommunikation (Service de la communication de crise).

Wie lange dauert der Einsatz des Krisenstabs (CC)?

Der Krisenstab (Cellule de crise, CC) ist während der gesamten Dauer der Krise bis zur Wiederherstellung des Normalzustands tätig. Er verfügt, koordiniert und überwacht die Ausführung aller Maßnahmen zur Bewältigung der Krise und ihrer Auswirkungen bzw. zur Wiederherstellung des Normalzustandes.

Was ist die „operative“ Stelle?

Der Krisenstab kann eine „operative“ Stelle u. a. mit der Ausführung, Umsetzung und Beaufsichtigung der angeordneten Maßnahmen und Handlungen vor Ort beauftragen.

Was ist die Stelle zur Beurteilung der Unwettergefahr (CERI)?

Die Stelle zur Beurteilung der Unwettergefahr (Cellule d’évaluation du risque intempérie, CERI) ist bei durch extreme Wetterereignisse bedingten Notfällen für die Beurteilung der Lage zuständig. Sie setzt sich aus Experten der Luftfahrtbehörde (Administration de la Navigation aérienne) und der  Rettungsdienstverwaltung (Administration des services de secours) zusammen.

In Sachen Bewältigung von Krisen ist es Aufgabe der Stelle zur Beurteilung der Unwettergefahr, die Entwicklung der Wetterlage zu verfolgen und den Krisenstab darüber zu informieren.

Was ist die Stelle für Kommunikation/Information (CCI)

Die Stelle für Kommunikation/Information (Cellule communication/information, CCI) ist mit der Kommunikation und Information der Medien und Bürger beauftragt. Für die horizontale Koordinierung der Organisation der externen Kommunikation ist das Amt für Krisenkommunikation (Service de la communication de crise) zuständig.

Was sind die Wachsamkeitsstufen?

Jedes im Notfallplan zurückbehaltene Wetterphänomen ist je nach Gefährlichkeit in zwei Wachsamkeitsstufen unterteilt:

  • Wachsamkeitsstufe Orange;
  • und Wachsamkeitsstufe Rot.

Was ist die Wachsamkeitsstufe Orange?

Der Plan sieht eine Reihe von Maßnahmen zur Alarmierung der Bevölkerung vor, die sich je nach Gefährlichkeit des Wetterphänomens (Wachsamkeitsstufe Orange und Wachsamkeitsstufe Rot) unterscheiden.

Die Stufe Orange bezieht sich auf die entsprechende Gefahrstufe von Meteoalarm: gefährliche meteorologische Phänomene wurden vorhergesagt.

Was ist die Wachsamkeitsstufe Rot?

Der Plan sieht eine Reihe von Maßnahmen zur Alarmierung der Bevölkerung vor, die sich je nach Gefährlichkeit des Wetterphänomens (Wachsamkeitsstufe Orange und Wachsamkeitsstufe Rot) unterscheiden.

Die Stufe Rot bezieht sich auf die entsprechende Gefahrstufe von Meteoalarm: ungewöhnlich intensive meteorologische Phänomene wurden vorhergesagt und es ist absolute Wachsamkeit angebracht.

Was ist Meteoalarm?

Auf der Internetseite www.meteoalarm.eu befinden sich sämtliche wichtigen Informationen der offiziellen nationalen Wetterdienste zu den gefährlichen Wetterphänomenen. Diese Informationen werden einheitlich dargestellt, um eine weitestgehend kohärente Auslegung in Europa zu ermöglichen.

MeteoLux ist Teil dieses europäischen Netzwerks.

Wie wird die Bevölkerung von den Behörden informiert?

Die Öffentlichkeit wird von der Regierung sowie über die Internetseiten www.infocrise.lu und www.meteolux.luüber die Lage und ihre Entwicklung informiert.

Wie werden gehörlose und/oder schwerhörige Personen informiert?

Gehörlose und/oder schwerhörige Personen werden über das System M-Plify informiert.

Die Öffentlichkeit wird von der Regierung sowie über die Internetseiten www.infocrise.lu und www.meteolux.luüber die Lage und ihre Entwicklung informiert.

Falls Sie hier keine Antwort auf Ihre Frage finden, zögern Sie nicht, sich an uns zu wenden.

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