Bei einem Nuklearunfall wird die Krisenbewältigung vom Krisenstab (Cellule de crise) übernommen, zu dem die Kontrollstelle für Strahlenbelastung (Cellule d’évaluation radiologique) und die Stelle für Kommunikation/Information (Cellule communication/information) gehören.
- Der Krisenstab überwacht die Krisenbewältigung vom Anfang bis zum Ende. Er setzt sich unter anderem aus den Leitern mehrerer Behörden zusammen, die von einem etwaigen Unfall betroffen sind, d. h. das Hochkommissariat für nationale Sicherheit (Haut-Commissariat à la protection nationale), die Gesundheitsbehörde (Direction de la santé), das Großherzogliche Feuerwehr- und Rettungskorps (CGDIS - Corps grand-ducal d’incendie et de secours), die Polizei, die Armee usw. Bei einem operativen Eingreifen vor Ort erstreckt sich die Aufgabe des Krisenstabes auf die Koordination und Überwachung der Umsetzung aller Notfallmaßnahmen. Er kann eine Behörde oder eine Dienststelle benennen, die die Koordination der Operationen vor Ort übernimmt. Der Krisenstab ist während der gesamten Dauer der Krise bis zur Wiederherstellung des Normalzustands tätig.
- Die Kontrollstelle für Strahlenbelastung besteht aus Strahlenschutz- bzw. Zivilschutzexperten und hat die Aufgabe, die Entwicklung der Situation des havarierten Reaktors, die Ausbreitung und das Verhalten der Radioaktivität in der Umwelt sowie deren Auswirkungen auf die Bevölkerung zu beobachten und den Krisenstab entsprechend zu informieren.
- Die Stelle für Kommunikation/Information übernimmt die Koordination der Kommunikation zwischen den Behörden und der Bevölkerung. Sie informiert die Medien und Bürger über die Entwicklung der Situation sowie über die vom Krisenstab beschlossenen Präventiv- und Schutzmaßnahmen. Die Stelle für Kommunikation/Information steht unter dem Vorsitz vom Direktor des Amtes für Krisenkommunikation