Schutzsuche in Häusern und Gebäuden

Was ist zu tun, wenn die Schutzsuche in Häusern und Gebäuden von den Behörden angeordnet wird?

Die Schutzsuche in Häusern und Gebäuden ist eine Schutzmaßnahme des Notfallplans (PIU), die darin besteht, sich vorübergehend in das nächstgelegene Haus oder Gebäude zu begeben.

Türen, Fenster sowie Fenster- und Rollläden sind zu schließen und Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagen sowie Luftregler sind möglichst auszuschalten. Gegebenenfalls ist auch die Regenwassersammelanlage abzusperren.

Durch diese Vorkehrungen kann verhindert werden, dass freigesetzte Radioaktivität in das Gebäude gelangt.

Warum soll man innerhalb eines Gebäudes bleiben?

Innerhalb eines Gebäudes ist die Strahlendosis eindeutig geringer als im Freien. Zum Vergleich: wenn das Bestrahlungsrisiko beim Vorbeiziehen der radioaktiven Wolke im Freien bei 100 % liegt, so beträgt es innerhalb eines festen und geschlossenen Gebäudes zwischen 10 und 30 %.

Fensterlose Räume bzw. Räume mit sehr kleinen Fenstern sind zu bevorzugen.

Wenn man sich innerhalb eines Gebäudes aufhält, kann man sich daher vor Bestrahlung schützen und jede Kontamination vermeiden.

Während die radioaktive Wolke vorbeizieht, befinden Sie sich in Ihrer Wohnung?

Sie sind zu Hause, bleiben Sie dort!

Türen, Fenster sowie Fenster- und Rollläden sind zu schließen und Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagen sowie Luftregler sind möglichst auszuschalten. Gegebenenfalls ist auch die Regenwassersammelanlage abzusperren.

Durch diese Vorkehrungen kann verhindert werden, dass freigesetzte Radioaktivität in das Gebäude gelangt.

Der Aufenthalt in Häusern und Gebäuden dauert höchstens 48 Stunden.

Es wird dringend davon abgeraten, das betreffende Gebäude ohne Genehmigung der Behörden zu verlassen, auch wenn Sie von Ihren Angehörigen getrennt sind. Versuchen Sie nicht, Ihre Angehörigen, Nachbarn oder andere Personen aufzusuchen, die sich außerhalb Ihrer Wohnung befinden, denn Sie könnten sich im Freien den Gefahren der Radioaktivität aussetzen.

Sie befinden sich in Ihrem Fahrzeug. Sind Sie dort wirksam geschützt?

Nein. Ein Fahrzeug oder jede andere Konstruktion aus dünnem Blech bietet keinen wirksamen Schutz vor der Strahlung einer radioaktiven Wolke. Begeben Sie sich schnellstens in ein festes geschlossenes Gebäude und bleiben Sie dort.

Hat man das Recht seine Familie aufzusuchen?

Während des Aufenthalts in Häusern und Gebäuden wird dringend davon abgeraten, das betreffende Gebäude ohne Genehmigung der Behörden zu verlassen, auch wenn Sie von Ihren Angehörigen getrennt sind. Versuchen Sie nicht, Ihre Kinder von der Schule abzuholen, die Lehrkräfte kümmern sich um sie. Versuchen Sie nicht, Ihre Angehörigen aufzusuchen, Sie würden sich im Freien in hohem Maße den Gefahren der Radioaktivität aussetzen.

Der Aufenthalt in Häusern und Gebäuden dauert höchstens 48 Stunden.

Wovon hängt die Wirksamkeit der Schutzsuche in Häusern und Gebäuden ab?

Die Wirksamkeit der Schutzsuche in Häusern und Gebäuden hängt ab

  • von der Art des Gebäudes:
    • Backsteingebäude sind wirksamer als Holzbauten;
    • große Gebäude bieten häufig besseren Schutz als kleine Häuser;
  • vom Grad der Isolierung des Gebäudes (Dicke der Außenwände);
  • vom persönlichen Standort in Bezug auf die Außenwände und das Dach: es wird daher empfohlen, sich in einem von den Außentüren und Fenstern entfernten Raum aufzuhalten, vorzugsweise in der Mitte des Hauses.

Meine Kinder sind in der Schule. Sind sie in Sicherheit?

Ja. Das Schulpersonal kümmert sich um sie.

Versuchen Sie nicht, Ihre Kinder von der Schule abzuholen, Sie würden im Freien in hohem Maße den Gefahren der Radioaktivität ausgesetzt.

Der Aufenthalt in Häusern und Gebäuden dauert höchstens 48 Stunden.

Was ist zu tun, wenn Sie sich beim Durchzug der radioaktiven Wolke im Freien aufhielten?

Wenn Sie sich bei einem nuklearen Notfall während der Freisetzungsphase im Freien befanden oder unterwegs sind, müssen Sie davon ausgehen, dass Sie möglicherweise kontaminiert sind.

Sobald Sie ein Gebäude betreten, um Schutz zu suchen (wenn möglich einen Raum abseits der Aufenthaltsräume), befolgen Sie diese Anweisungen:

  • ziehen Sie Ihre Schuhe aus;
  • legen Sie vorsichtig Ihre Kleidung (ohne sie zu schütteln) ab und wenden Sie die Innenseite nach außen;
  • verstauen Sie sie in einem Plastikbeutel und lassen Sie diesen in dem Raum, in dem Sie die Kleidung abgelegt haben. So verhindern Sie die innere Kontamination Ihres Körpers;
  • duschen Sie anschließend (wenn möglich), waschen Sie sich dabei mit normaler Seife und vergessen Sie nicht, die Haare auch mit einem normalen Shampoo zu waschen, wobei Sie den Kopf in den Nacken legen müssen, um zu verhindern, dass das Wasser über Ihr Gesicht rinnt und sie es schlucken;
  • ziehen Sie saubere Kleidung an;
  • die kontaminierte Kleidung muss sobald wie möglich in der Maschine gewaschen werden;
  • falls Haustiere während der Freisetzungsphase in Freien waren, müssen sie ebenfalls geduscht werden. Achten Sie darauf, dass Sie nicht erneut kontaminiert werden. Duschen Sie gegebenenfalls noch einmal.

Achten Sie darauf, vorsichtig mit kontaminierter Kleidung umzugehen, tragen Sie wenn möglich Einweghandschuhe.

Wie erfahren Sie, ob Sie kontaminiert sind?

Wenn Sie während der Freisetzungsphase im Freien waren, sind Sie möglicherweise kontaminiert. Bei der Freisetzung radioaktiver Substanzen in die Atmosphäre werden radioaktive Aerosole je nach Wetterlage mit dem vorherrschenden Wind fortgetragen.

Die Bestrahlung oder Kontamination durch radioaktive Substanzen kann nur mithilfe besonderer Strahlenmessgeräte festgestellt werden. Diese Strahlung ist nicht erkennbar, da sie geruch-, farb-, geschmacklos und unsichtbar ist.

Bei einem nuklearen Unfall werden Sie von den Behörden durch die Medien und offiziellen Kanäle über die Kontaminationstests informiert, die im ganzen Land durchgeführt werden.

Was ist zu tun, wenn sich Ihr Haustier beim Durchzug der radioaktiven Wolke im Freien aufhielt?

Während oder nach dem Durchzug der radioaktiven Wolke sind Tiere dem gleichen Kontaminationsrisiko ausgesetzt wie Menschen. Beachten Sie daher die für Menschen geltenden Anweisungen: behalten Sie Ihren Hund, Ihre Katze und andere Haustiere im Gebäude, wenn die Schutzsuche in Häusern und Gebäuden angeordnet wird.

Wenn sich Ihr Haustier während des Atomalarms im Freien aufhielt, besteht die Möglichkeit, dass es kontaminiert ist. Es muss daher dekontaminiert werden, bevor Sie es in Ihre Wohnung lassen können.

Die Dekontamination erfolgt mithilfe von Wasser, normaler Seife und normalem Shampoo.

Schützen Sie sich beim Waschen, ziehen Sie wasserdichte Kleidung und Einweghandschuhe an!

Nachdem Sie Ihr Haustier gewaschen haben, ist es ratsam, selbst zu duschen oder zumindest die Hände zu waschen.

Was ist zu tun, um Ihre Wohnung nicht zu kontaminieren?

Wenn Sie sich bei einem nuklearen Notfall während oder nach dem Durchzug der radioaktiven Wolke im Freien befanden, müssen Sie davon ausgehen, dass Sie möglicherweise kontaminiert sind, wobei folglich das Risiko besteht, dass Sie Ihre Wohnung kontaminieren.

Sobald Sie Ihre Wohnung betreten oder in einem Haus oder Gebäude Schutz gesucht haben (wenn möglich in einem Raum abseits der Aufenthaltsräume):

  • ziehen Sie Ihre Schuhe aus;
  • legen Sie vorsichtig Ihre Kleidung (ohne sie zu schütteln) ab und wenden Sie die Innenseite nach außen;
  • verstauen Sie sie in einem Plastikbeutel und lassen Sie diesen in dem Raum, in dem Sie die Kleidung abgelegt haben. So verhindern Sie die innere Kontamination Ihres Körpers;
  • waschen Sie Ihre Hände sorgfältig;
  • duschen Sie anschließend (wenn möglich), waschen Sie sich dabei mit normaler Seife und vergessen Sie nicht, die Haare auch mit einem normalen Shampoo zu waschen, wobei Sie den Kopf in den Nacken legen müssen, um zu verhindern, dass das Wasser über Ihr Gesicht rinnt und sie es schlucken;
  • ziehen Sie saubere Kleidung an.

Die kontaminierte Kleidung kann in der Maschine gewaschen werden.

Wichtig: Achten Sie darauf, vorsichtig mit kontaminierter Kleidung umzugehen, tragen Sie wenn möglich Einweghandschuhe.

Woher weiß ich, ob meine Wohnung kontaminiert ist?

Die Kontamination Ihrer Wohnung durch radioaktive Substanzen kann nur mithilfe besonderer Strahlenmessgeräte festgestellt werden.

Diese Strahlung ist nicht erkennbar, da sie geruch-, farb-, geschmacklos und unsichtbar ist.

Wenn Sie die Anweisungen zur Frage Was tun, damit Ihre Wohnung nicht kontaminiert wird? befolgen, wird das Risiko der Kontamination erheblich gemindert.

Ist es nötig, sich einen Geigerzähler zu kaufen?

Als Privatperson ist es nicht notwendig, sich einen Geigerzähler zu kaufen.

Die Behörden verfügen über Messgeräte, die die Umgebungsluft jeden Tag rund um die Uhr überwachen.

Die Messergebnisse sind auf der Internetseite www.infocrise.lu verfügbar.

Als Privatperson ist es nicht notwendig, sich einen Geigerzähler zu kaufen. Die Behörden verfügen über Messgeräte, die die Umgebungsluft jeden Tag rund um die Uhr überwachen. Die Messergebnisse sind auf der Internetseite www.infocrise.lu verfügbar.

Nein. Die Menge der Radioaktivität, die sich in der Umwelt ablagert, stellt ein größeres Kontaminationspotenzial für das Grundwasser dar als die Abwässer der Duschen, die zudem durch die Kanalisation abgeleitet werden.

Kann man im Schutzraum Obst und Gemüse verzehren?

Vorräte, die vor dem Unfall im Haus oder in einem anderen Gebäude gelagert wurden, können verzehrt werden.

Es wird hingegen davon abgeraten, frisch geerntetes Obst und Gemüse aus kontaminierten Regionen zu verzehren.

Der Verzehr von Gemüse und Obst aus nicht kontaminierten Regionen ist gestattet.

Darf man im Schutzraum Leitungswasser trinken?

Leitungswasser kann grundsätzlich getrunken werden, wenn die Behörden nichts Gegenteiliges anordnen.

Auf jeden Fall werden Kontrollanalysen durchgeführt, um zu prüfen, ob die Trinkwasserversorgung frei von Kontamination ist.

Je nach Ergebnis dieser Kontrollen werden die verschiedenen Verbote im Nahrungsmittelbereich der Bevölkerung gegebenenfalls über die Medien und die Internetseite www.infocrise.lu mitgeteilt.

Ist es ratsam, im Hinblick auf die Schutzsuche in Häusern und Gebäuden bei einem nuklearen Notfall Vorräte anzulegen?

Es ist nicht notwendig, zusätzliche Lebensmittelvorräte zu lagern.

Bei einem nuklearen Unfall kann der Krisenstab (Cellule de crise) verschiedene Maßnahmen ergreifen, um die Bevölkerung zu schützen. Dazu zählt auch die Schutzsuche in Häusern und Gebäuden. Diese Maßnahme kann nur während eines begrenzten Zeitraums aufrechterhalten werden, d. h. für höchstens 48 Stunden.

Kann die Gefahr nicht innerhalb von 48 Stunden beseitigt werden, wird die betroffene Bevölkerung in eine Zone außerhalb des Gefahrenbereichs evakuiert, wo sie versorgt wird.

Ist es von Nutzen, eine Maske oder Spezialkleidung als Schutz vor der Strahlung zu tragen?

Bei einem nuklearen Unfall werden Schutzmasken und -kleidung von den Mitarbeitern der Rettungsdienste benutzt, die sich längere Zeit in der radioaktiv kontaminierten Zone aufhalten. Es ist nicht notwendig, dass die Bevölkerung Schutzmasken oder -kleidung anlegt.

Der Schutz der Bevölkerung wird bei einem nuklearen Unfall durch die Maßnahmen des Notfallplans (Plan d’intervention d’urgence) gewährleistet: die Schutzsuche in Häusern und Gebäuden, die Einnahme von Kaliumiodid und die Evakuierung.

Falls Sie hier keine Antwort auf Ihre Frage finden, zögern Sie nicht, sich an uns zu wenden.

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