Bestrahlung und radioaktive Kontamination

Was ist der Unterschied zwischen Kontamination und Bestrahlung?

Man spricht von radioaktiver Kontamination, wenn ein direkter Kontakt mit radioaktiven Substanzen stattgefunden hat.

Man spricht von Bestrahlung, wenn eine Person der Strahlung radioaktiver Substanzen ausgesetzt wird.

Wenn sich z. B. auf der Haut radioaktiver Staub ablagert, spricht man von einer Kontamination der Haut. Da dieser radioaktive Staub Strahlung abgibt, bestrahlt er seine Umgebung und folglich die kontaminierte Person. Daher bewirkt jede Kontamination eine Bestrahlung.

Was ist die Besonderheit einer Kontamination?

Bei einer radioaktiven Kontamination gerät die betreffende Person in direkten Kontakt mit der radioaktiven Substanz.

Verlässt die Person den Ort der Kontamination, bleibt diese an der Person haften und die Bestrahlung setzt sich fort. Die Bestrahlung der Person hält an, solange die Substanz radioaktiv ist und in Kontakt mit der Person bleibt.

Man unterscheidet äußerliche Kontamination und innere Kontamination.

Was ist der Unterschied zwischen äußerlicher und innerer Kontamination?

Bei der äußerlichen Kontamination gerät die radioaktive Substanz über die Ablagerung auf Haut, Haaren und Kleidung in direkten Kontakt mit der betreffenden Person.

Sie kann durch Abduschen und Wechsel der Kleidung beseitigt werden.

Die innere Kontamination ergibt sich durch die Inkorporation radioaktiver Substanzen. Das Radionuklid dringt zumeist durch Verschlucken oder Einatmen in den Organismus ein, kann aber auch durch eine Hautverletzung in den Körper gelangen.

Diese Substanzen lagern sich in Gewebe oder Organen ab und bestrahlen diese weiter. Die innere Kontamination verringert sich in Abhängigkeit von der radioaktiven Halbwertzeit des aufgenommenen Radionuklids und der biologischen Ausscheidung (z. B. über den Urin). In bestimmten Fällen kann die Ausscheidung radioaktiver Substanzen durch medizinische Behandlung beschleunigt werden.

Wie werde ich bei einem nuklearen Unfall kontaminiert?

Ein nuklearer Unfall hat die Freisetzung radioaktiver Substanzen zur Folge. Diese Substanzen verbreiten sich als radioaktive Aerosole und Gase in der Luft.

Wer sich im Freien aufhält, wenn eine solche radioaktive Wolke vorbeizieht, gerät daher in direkten Kontakt mit diesen Substanzen und wird möglicherweise kontaminiert.

Die radioaktiven Substanzen lagern sich beim Vorbeiziehen der nuklearen Wolke zudem auf dem Boden ab. Bei Regen kommt es zu mehr radioaktiven Ablagerungen. Daher besteht nach dem Vorbeiziehen einer solchen radioaktiven Wolke wegen des kontaminierten Bodens weiterhin die Möglichkeit einer äußerlichen Kontamination der Bevölkerung.

In einer solchen Situation kommt es durch Einatmen der in der Luft enthaltenen Aerosole und den Verzehr kontaminierter Lebensmittel zu einer inneren Kontamination.

Was bedeutet äußerliche Kontamination?

Man spricht von Kontamination, wenn ein Kontakt mit radioaktiven Substanzen stattgefunden hat. Jede Kontamination bewirkt eine Bestrahlung.

Die äußerliche Kontamination tritt auf, wenn die Strahlungsquelle durch Ablagerung auf der Haut in direkten Kontakt mit der Person gerät. Sie erfolgt:

  • durch radioaktive Aerosole und Gase, die sich zum Zeitpunkt des Vorbeiziehens der radioaktiven Wolke in der Luft befinden;
  • durch auf dem Boden abgelagerte radioaktive Aerosole (Fallout);

Sie kann durch Abduschen weitgehend beseitigt werden.

Was bedeutet innere Kontamination?

Die innere Strahlenexposition erfolgt durch radioaktive Atome im Gewebe oder in den Organen. Sie setzt sich daher auch nach dem Zeitpunkt der Inkorporation fort, nimmt jedoch je nach Halbwertszeit des aufgenommenen Radionuklids und dessen Verbreitung im Organismus ab.

Das Radionuklid dringt zumeist durch Verschlucken oder Einatmen in den Organismus ein, kann aber auch durch eine Hautverletzung oder über die Vene (z. B. bei einer Szintigrafie) in den Körper gelangen.

Sie erfolgt:

  • durch das Einatmen der in der Luft enthaltenen Aerosole;
  • durch den Verzehr kontaminierter Lebensmittel.

Was ist die Besonderheit einer Bestrahlung?

Im Falle einer Bestrahlung wird die betreffende Person zufällig oder bewusst der Strahlung einer Strahlenquelle ausgesetzt. Sobald die Person das Strahlungsfeld verlässt, hört die Strahlenexposition auf.

Die bestrahlte Person selbst wird nicht radioaktiv.

Es gibt zwei Möglichkeiten der Exposition nach einem nuklearen Unfall:

  • die Bestrahlung (äußere Strahlenexposition) durch die radioaktive Wolke und durch die am Boden abgelagerten radioaktiven Substanzen;
  • die Bestrahlung (innere Strahlenexposition) durch das Einatmen kontaminierter Luft und durch den Verzehr kontaminierter Lebensmittel.

Wie werde ich bei einem nuklearen Unfall bestrahlt?

Die Intensität der Strahlung radioaktiver Substanzen nimmt mit zunehmender Entfernung zur Strahlungsquelle rasch ab. Daher sind es nicht die Strahlen, die aus einem Kernkraftwerk entweichen, sondern es handelt sich immer um Substanzen (Partikel oder Staub), die selbst radioaktiv sind und durch den Wind fortgetragen werden.

Wie schützt man sich vor einer Strahlenquelle?

Die goldene Regel des Strahlenschutzes, um sich vor der Strahlung einer radioaktiven Quelle zu schützen, besteht aus den 3 folgenden Maßnahmen:

  • Die Entfernung erhöhen : die Intensität der Strahlung nimmt mit wachsender Entfernung zwischen dem Betroffenen und der radioaktiven Quelle rasch ab;
  • Den Abschirmeffekt nutzen (Schutzsuche): festes Material, wie eine Betonwand oder eine Bleiplatte, bremst die Strahlung und vermindert ihre Intensität;
  • Die Expositionsdauer begrenzen : die Exposition (Dosis) erhöht sich mit der Expositionsdauer.

Welche sind die verschiedenen Arten von Exposition nach einen nuklearen Unfall?

Es gibt vier Möglichkeiten der Exposition nach einem nuklearen Unfall:

  • die Bestrahlung (äußere Strahlenexposition) durch die radioaktive Wolke;
  • die Bestrahlung (äußere Strahlenexposition) durch am Boden abgelagerte radioaktive Substanzen;
  • die innere Kontamination durch das Einatmen der Aerosole der radioaktiven Wolke;
  • die innere Kontamination durch den Verzehr kontaminierter Lebensmittel.

Welche Rolle spielt die Entfernung bei einem nuklearen Unfall?

Bei einem nuklearen Unfall sind in erster Linie die Beschäftigen des Kernkraftwerks der Strahlung und dem Risiko der Kontamination ausgesetzt.

Menschen, die in der Nähe von Kraftwerken wohnen, leben mit einem größeren Risiko der Bestrahlung und Kontamination, denn mit zunehmender Entfernung sinkt die Konzentration an radioaktiven Teilchen in der Luft.

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