Schutzmaßnahmen für Landwirte und Geschäfte

Um eine Kontamination der Viehbestände und damit der Produkte tierischen Ursprungs durch radioaktive Teilchen zu verhindern, werden die Landwirte vom Krisenstab über die Maßnahmen informiert, sobald der Alarm ausgelöst wird.

Folgende Maßnahmen sind zu ergreifen:

• nach Möglichkeit das Vieh - in erster Linie die Milchkühe - in die Ställe zurückbringen;
• die Bestände an Heu- und Silofutter für die Viehfütterung benutzen.

Rohstoffe und Getreide sowie Tierfutter müssen in Sicherheit gebracht werden, sobald der Alarm ausgelöst wird. Diese Maßnahme gilt ebenso für landwirtschaftliche Betriebe wie für Ladenbetreiber.

Die Bestände sind dabei folgendermaßen zu sichern:

• durch Abschaltung der Lüftungsanlagen;
• durch Dekontamination der Transportmittel.

Landwirte müssen die folgenden Anweisungen berücksichtigen:

• das Vieh in geschlossene Räume bringen und die natürliche oder künstliche Lüftung dieser Räume wenn möglich einschränken;
• einen Fertigfuttervorrat in einem geschlossenen Raum anlegen;
• im Freien gelagertes Silofutter und Anpflanzungen mit einer Plastikplane abdecken;
• Gewächshäuser schließen;
• Regenwassersammelanlagen vom Netz trennen.

Das Risiko der Kontamination von Lebensmittelgeschäften steht mit folgenden Faktoren im Zusammenhang:

• Gebäudetyp;
• Witterungsverhältnisse zum Zeitpunkt der Ablagerung.

Beim Durchzug der radioaktiven Wolke und je nach Jahreszeit stellen die Belüftungssysteme und Zugangstüren die Haupteintrittsstellen der Kontamination ins Innere von Gebäuden dar.

Verpackte Lebensmittel werden nicht kontaminiert.

In Gebäuden gelagerte Lebensmittel können besonders über die Luft (Lüftungssysteme) durch die Ablagerung radioaktiver Teilchen kontaminiert werden.

Andere Wege wie das Wasser oder auch menschliches Eingreifen können entweder außer Acht gelassen werden oder sind dank der Lebensmittelhygiene beherrschbar.

Die Verbreitung radioaktiver Teilchen über die Luft erfolgt hauptsächlich über die Lüftungssysteme der Lagerhäuser. Daher muss verhindert werden, dass Luftströme mit radioaktiven Teilchen bereits geschützte Lebensmittel kontaminieren.

Folgende Maßnahmen sind zu ergreifen, um jede Art von Kontamination soweit wie möglich zu minimieren:

• alle Türen und Fenster der Außenwände sind zu schließen, wenn nötig mit feuchten Tüchern in den Fugen, um die Dichtigkeit zu gewährleisten;
• Lüftungssysteme sind abzuschalten, um zu verhindern, dass radioaktiver Staub ins Gebäudeinnere gesaugt wird.